Jungen Schlafsaal

"Aufwachen, Süßer." säuselte Celine in Henrys Ohr. Sie biss sich auf die Lippen um nicht sofort loszuprusten. Aber er hatte es wirklich verdient! Wer war denn bitte um diese Zeit noch nicht wach?!

Henry hatte irgendetwas neben sich gehört und verdrehte innerlich die Augen. Konnten diese Misteulen um diese Uhrzeit keine Ruhe geben? Hatten die zu wenig zu tun?
Er drehte sich wieder auf die andere Seite und zog seine Decke über seinen Kopf. Er war totmüde, er war am Abend zuvor erst zu spät im Bett gewesen, oder besser noch, er hatte zu spät geschlafen. Das Quidditchspiel hatte ihn geschafft.

»AAAAAAAAUFWACHEN!«, rief Nuri laut und rüttelte an Henrys Schulter, doe imzer der Bettdecke vergraben war, während er laut lachen musste.

Als Henry den Kopf hochriss, weil er sich vor Schreck kerzengerade aufsetzte, knallte er volle Möhre gegen irgendetwas, was sich anfühlte, als ob es Metall sei und er blinzelte orientierungslos gegen den Kopf von Celine und sein Herz hämmerte vor Schreck wie verrückt.
»W-W-w-w-waaas... WAS MACHT IHR HIER?!« Henry hatte das Gefühl, dass hier irgendetwas schief gegangen war, denn nicht nur, dass hier gerade zwei Mädchen mit in seinem Schlafsaal waren und er nur in Schlafanzughose in seinem Bett lag- NEIN! Sie rissen ihn auch noch aus seinem Wohlverdienten schlaf und da verstand er keinen Spaß!

Sie lachte. Laut. Henrys Reaktion war einfach ZU gut gewesen. Sie streckte Nuri einen Daumen nach oben entgegen, zum Zeichen, dass er das wirklich gute gemacht hatte.

Nuri konnte das Lachen nicht zurückhalten und schlug ihm hart gegen die Schulter.
»Sei nicht so eine Memme, Oxford«, gluckste er.

Henry fand das allerdings alles andere als lustig und warf seinen Mitschülern einen bösen Blick zu.
»Was führt euch denn in den bescheidenen und privaten Platz meiner Ruhe?« Er konnte seinen wütenden Unterton kaum unterdrücken. Nuri würdigte er keines Blickes, antwortete trotzdem. »Und nur mal zur Info, mein lieber Nuri, ich platze auch nicht in deine Quidditchträume, ja? ich versuche mich von gestern erholen.«

"Sehr schön!" meinte Celine völlig unbeeindruckt, "Dann habe ich eine Lösung: Training. Jetzt. Quidditchfeld. Zieh dich um und komm nach, das müssen wir uns ja nicht antun.." Sie warf einen verschmitzten Blick auf seinen freien Oberkörper.

(Es tut mir in der Seele weh mich von Ian Sommerhalder zu entfernen, wenn er sich auszieht..)

Nuri feixte und klopfte seiner Freundin auf den rücken, ehe er nochmal kurz zu seinem Bett ging und den Besen unter dem Bett hervorzog, den er sich dann gleich unter den Arm klemmte.
»Wuhu, ich freu mich«, meinte er dann. Er hatte wieder an Zuversicht gewonnen.

Henry warf ihr einen angenervten Blick zu. »Die Frage ist eher, wer wem hier irgendwas antut«, murmelte er gereizt und schob die Decke weg, ehe er sich zwischen den dreien einen Weg zu seinem Koffer bahnte.

Celine ergriff mit den Worten "Wir sehen und gleich!" die Flucht und zog Ginny am Arm hinter sich her. Sie ging direkt zum Quidditchfeld, denn ihre Besen hatten sie ja schon.

Nuri lachte leise in sich hinein und sah Henry an.
»Tja, blöd gelaufen, wenn man verschläft«, lachte er und ging zu Tür.

Am liebsten hätte Henry ihm irgendetwas unfreundliches an den Kopf geworfen, unterließ es aber und schnaubte stattdessen nur. Er schnappte sich neue Klamotten und sprang schnell unter die Dusche. Danach zog er sich schnell um und während er sich auf dem Weg zum Spielfeld machte, griff er noch den Apfel von seiner Kommode, den er gestern mit nach oben genommen hatte. Ohne eine Stärkung am Morgen würde er kaum etwas leisten können, auf dem Spielfeld.

Robin hatte das Ganze ohne Kommentar mitangesehen, und runzelte die Stirn. Eigentlich juckte es ihn nicht... Also schüttelte er den Kopf und raffte sich endlich auf, etwas zu unternehmen. Fröhlich pfeifend zog er sich um und ging mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht aus dem Raum. Vielleicht war Matt ja schon wach..?

Nuri gähnte herzhaft, ehe er sich streckte und sich dann unter seine Decke schob, wo er schnell einschlief.

Henry betrat leise den Schlafsaal und legte die Bücher auf sein Bett, ehe er sich schnell umzog und dann unter seine Decke kroch. Anschließend zog er die Vorhänge um ihn herum zu und ließ seinen Zauberstab erleuchten.
Leise seufzend strich er sich durch sein Haar und verbrachte die halbe Nacht damit, die Einträge über die Heulende Hütte und Werwölfe zu lesen, schlief danach allerdings schnell und traumlos ein.

Völlig außer Atem betrat Nuri den Jungeschlafsaal und lief auf Henry zu, den er kurz and er Schulter rüttelte. »Komm schon, auf, auf, Henry, das SPiel ist vorbei und wir trainieren jetzt gleich«, rief er ihm zu, während er sich hastig aus seiner Jacke schälte und sich dann ebenfalls aus dem Shirt zwängte, ehe er sich in seine Trainingsklamotten schlüpfte und Henry abwartend ansah.
»Wirds denn mal?, fragte er und nahm grinsend seinen Besen. Er freute sich schon richtig.

Desorientiert sah sich Henry um. »Was?«, sagte er vollkommen verschlafen. Das Spiel war schon vorbei?
Ziemlich verwirrt sah er auf den Wecker, der auf seinem Nachttisch stand und stellte genervt fest, dass es bereits zwölf Uhr Mittags war. Er hatte sich das Spiel unbedingt ansehen wollen und jetzt hatte er verschlafen und alles verpasst...
Er sah wieder zu Nuri, der dort herumstand und ihn erwartungsvoll ansah. »Was war jetzt wegen Training? Jetzt?« Henry gähnte. DIe Nacht war lang gewesen, er hatte noch Hausaufgaben machen müssen, weil er sich nicht sicher war, ob er diese ganzen Aufsätze über's Wochenende schaffen würde. Ihm schien das alles über den Kopf zu wachsen. »Wir haben doch erst gestern trainiert oder? Wieso denn schon wieder?«
Er liebte Quidditch und er mochte eigentlich auch das Training, aber er war sehr müde.

Nuri zog eine Grimasse.
»Du kennst doch Celine, man, ich meine, die will tip top vorbereitet sein und ich auch, ich hab keinen Bock auf eine Niederlage, weißte?«, er warf einen Blick aus dem Fenster, wo durch die Wolken die Sonne drang, ehe er sich wieder an Henry wandte, der immer noch nicht aus dem Bett war. »Und ja, jetzt Training, also hoch mit dir, Alter!«, feixte und er bewarf ihm mit einem Kissen.

Henry schmiss das Kissen zurück und erhob sich murrend aus dem Bett. »Verzieh' dich, ich komme ja gleich«, murmelte er müde und schnappte sich seine Sachen. »Ich geh schnell was Essen und dann bin ich auf dem Quidditchfeld, kannst du ihr das bitte ausrichten?« Er konnte nicht vermeiden, dass man ihm seine schlechte Laune anmerkte, aber er hatte das Gefühl, dass heute alles schiefgehen würde. Erst verpasste er das Spiel, dann wurde er aus dem Bett gerissen und musste auch noch aufstehen und er hatte heftige Rückenschmerzen, sodass er sich kaum bewegen konnte. Vom Alter kam das sicherlich nicht, er hatte also keine gute Entschuldigung dafür, zumal er ja zu dem Training gehen wollte.

Nuri rollte mit den Augen.
»Klar, mach ich und bring mir mal 'ne Kürbispastete mit, ich will mich schonmal warmfliegen und so ...«, und damit war er auch schon raus und stolperte wieder zum Quidditchfeld.

Henry sah ihm einen Moment lang nach und schüttelte dann den Kopf. Er schnappte sich seine Quidditchuniform und duschte ausgiebig, aber schnell, um wach zu werden.
Als er sich auf den Weg in die große Halle machte, war er immer noch todmüde, aber sah ein, dass er das nun ein Mal hinter sich bringen musste. Vielleicht würde er mittags noch einige Stunden schlafen, schließlich war Vollmond und das bedeutete, dass er der Sache, die er schon die ganze Woche erfroschte, endlich auf den Grund gehen konnte.