Astronomieturm

Jeeta rollte mit den Augen. VERDAMMT! Heute waren alle so verklemmt.
»Was schaust du denn so nachdenklich aus der Wäsche, meine Liebe?«, schmunzelte er.

Sollte Jane es als Schicksal, Glück oder Unglück bezeichnen, dass ihr heute ein schöner Typ über den Weg lief und sie nicht ein Mal in der Lage war, Smalltalk zu halten?
Sie gab sich einen Ruck und lächelte, wenn auch nur halb und kaum in seine Richtung - Jane war nicht schüchtern, aber sie hatte einfach irgendwie ein Problem. Die Kerle und sie waren seit je her Feinde, was Gesprächge anging, was sie mit Sicherheit nicht zuletzt ihrem Bruder Nate zu verdanken hatte.
»Ich genieße das Wetter«, antwortete sie und warf ihm einen kurzen Blick zu. Ihre Wangen brannten, »und was tust du hier?«

»Ach«, säuselte Jeeta zufrieden. Die Kleine gefiel ihm, sie wurde schon rot, wenn er sie ansprach. Doch einfacher, als er dachte. Ein grinsen bildetete sich auf seinen Lippen. »Echt traumhaft das Wetter, jap. Das lädt geradezu dazu ein, dass man hier rumsteht und sentimentale Gespräche führt. Wie heißt du denn?«, fuhr er betont lässig fort.

Sie fuhr sich mit zitternden Händen durch die Haare. »Naja, ich hoffe mal, dass du etwas sentimentales auf Lager hast, bei mir ist das momentan Mangelware. Und ich bin Jane«, ihre Mundwinkel zuckten und umklammerte das Geländer fester. »Und wie heißt du?«

»Mir fällt da immer was ein«, er lachte und hielt ihr die Hand hin. »Ich bin übrigens Jeeta. Jane und Jeeta, beides mit J. Irgendwie kein Zufall, was?«, grinste er.

»Ja, du hast absolut recht«, am liebsten hätte sie sich für ihre eigene Antwort eine gescheuert, aber wusste, dass das noch schlimmer gewesen wäre, als die Tatsache, dass er versuchte, sie anzugraben und sie es zuließ, indem sie sich einfach nicht zusammenreißen konnte! Verwirrende Welt... »Hast du keine Hausaufgaben auf, um die du dich kümmern musst?«, versuchte sie kläglich abzulenken und starrte auf Hagrids Hütte.

Er stieß sie mit dem Ellenbogen an. »Ha, sagte ich doch, keeeein Zufall!« Dann fuhr er fort. »Und ehm. Hausaufgaben hab ich immer, aber die mach ich irgendwann, wenn ich Zeit hab. Eigentlich wollte ich ein paar Zaubersprüche ausprobieren und wenn du mich nicht so sper gefangen genommen hättest, hätte ichd ich gefragt, ob wir nicht zusammen trainieren, aber ... nunja«, er seufzte theatralisch und lachte innerlich über sich selber. »Was soll man schon tun?«

Jane hatte das Gefühl, dass ihr Gesicht die Farbe einer reifen Tomate hatte und überspielte es so gut wie möglich mit einem halben Lachen, was eher gekünselt wirkte, ehe sie sich vom Geländer abstieß und einige Schritte zurücktrat. »Hoffentlich bist du nicht mehr gefangen genug, dass du dich wenigstens an einige Zauber erinnerst, wenn wir das gleich doch probieren, denn ehrlich, das kann keine Ausrede sein!« Sie sprach kühner, als sie sich fühlte, denn Jeeta hatte es ihr angetan, auch wenn sie wusste, dass das keine gute Idee war.

Überrascht sah Jeeta sie an.
»Komm schon, Kleines. Duw illst nicht gegen mich kämpfen und ich nicht gegen dich«, wehrte er ab. Er wollte die Kleine nicht verletzen und so, dafür war sie ihm viel zu niedlich und es war nicht sein Ding, Zaubersprüche an Mädchen auszuprobieren, außer sie waren schrecklich.

»Doch, ich WILL!«, sagte sie deutlich und zerrte ihren Zauberstab aus ihrer Umhangtasche, ehe sie ihm einen herausfordernen Blick zuwarf, das brennen ihrer Wangen ignorierend. »Es sei denn, dass du fürchtest, zu verlieren.«

Jeeta seufzte trostlos. Wenn die wüsste, was sie sich da antat.
Mit einer schwungvollen Handbewegung zog er seinen Zauberstab hervor und deutete kurz auf sie. »Überlegs dir nochmal, ich meine, wir müssen das nicht machen und cih will dich nicht fertig machen ...«

»Fertig machen? Ich lache!« Sie schwang ihren Zauberstab, »Expelliarmus!«

Jeeta lachte. Mit dem Schlenker seiines Zauberstabes, schoss er den Fluch zur Seite über das Geländer in den Himmel.
»Ach Süße, du bist ja so voreilig, ich finde, wir sollten das schon richtig machen. Eine kleine Verbeugung und dann kannst du versuchen, mich zu besiegen.«
Ihm gefiel Jane immer mehr und jetzt war er endlich angestachelt. Er verbeugte sich vor ihr und wartete, bis sie es ihm gleichtat.

»Spar dir dein Süße!«, aufgekratzt von der Tatsache, dass er Recht hatte und sie sich aus ihrer Sicht wie eine Idiotin benommen hatte, trat sie näher und tat ihre Verbeugung mit einem Kopfrucken ab und sie trat dann einige Schritte weg. Ihre Herz hämmerte vor Aufregung.

»Schon klar!«, säuselte er, beschloss aber für sich, sich lieber zurückzuhalten. Nachher würde sich Jane nicht mehr mit ihm abgeben, nur weil er es etwas übertrieben hatte und das wollte er ja nicht.
Ehe sie sich versah, hatte er den Zauberstab schon erhoben und rief »Tarantallegra!«

»Protego!«, der Zauber schoss noch ziemlich knapp in das Schild, das Jane heraufbeschworen hatte, aber sie hatte auch Zeit verloren und sprang zur Seite, bevor ein weiterer Fluch sie treffen konnte, »Everte Statum!«

Jeeta sprang zur Seite und neben ihm wurde ein Teleskop umgerissen. Er grinste.
»Ohlala, immer so böse hier, meine Liebe«, lachte er, hob den Zauberstab aber wieder. »Levicorpus!«

Jane war sich zu sicher gewesen, dass ihr Fluch den Dunkelhaarigen von den Füßen reißen würde, anstatt nur irgendeines dieser Geräte von hier oben, sodass der von ihm nun ausgesprochene Zauber sie mitten in der Brust traf und sie von den Beinen riss, ehe sie feststellte, dass sie kopfüber hinh. Ihr Herz hämmerte vor Schreck und sie starrte mit zusammengekniffenen Augen zu Jeeta. Prima, dachte sie, du hast dich zum Idioten gemacht. Wiedereinmal.

Jeeta lachte und lief auf sie zu. Das blonde Haar hing runter und er musterte sie einen Moment grinsend, während ihr das Blut in den Kopf lief.
»Ach, Jane ... Willst du wirklcih weitermachen? Ich meine, du hängst hier so rum und ich will gar nicht gegen die kämpfen ...« Er sah ihr in die Augen und zog eine Grimasse.

Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie es entsetzlich peinlich fand, dass sie jetzt so herumhing und dass sie sich nicht mal wirklich bewegen konnte. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass sie jetzt nicht aufgeben konnte, aber was blieb ihr für eine andere Möglichkeit?
»Weitermachen hin oder her«, sagte sie und klang aufgekratzter, als sie wollte, »lass mich runter. Zack!«

»Hmn ...« Jeeta musterte die Blondine einen Moment und ihr Gesicht wurde noch roter, als es zuvor schon gewesen war. »Mal sehen ...«
Er lief einen Moment um sie herum, dann seufzte er. Er musste sie wohl runterlassen.
»Ich bin ja gutherzig. Also [i]Liberalevicorpus!«, murmelte er und sie landetete mit einem ohrenbetäubenden Knall auf dem Boden. Grinsend hielt er ihr die Hand hin. »Darf ich aufhelfen, Lady Jane?«, lachte er.

Jane hatte das Gefühl, dass ihr Steißbein nie mehr dasselbe sein würde und ihr Hirn dröhnte, denn so richtig schön war das nicht, wenn einem das ganze Blut in den Kopf lief.
»Vielen Dank«, murmelte sie dann abwesend und verkniff sich, sich luft zuzufächeln. Sie wusste, dass das mit sicherheit nicht sonderlich ... Vorteilhaft ausgesehen hätte und ergriff seine Hand.

Jeeta zog sie hastig auf die Beine und grinste ihr zu.
»Also ich denke, das hat uns beiden gereicht. Und was machen wir jetzt? Wir wollen ja nicht, dass nochmal was passiert.«

»Wir machen irgendwas, wo Chancengleichheit herrscht«, stellte Jane klar und kniff die Augen zusammen, »du bist älter und hattest Vorteile. Und Glück.«

»Chancengleicheit?« Jeeta grinste. »Hast du einen vorschlag, meine Liebe?« Er hatte nämlich selber keine Ahnung, wovon sie sprach. Er warallen in vielen Dingen überlegen.